Tronsmart Studio: Hardware und Verarbeitung top, Sound für den Preis und Popmusik gut, App leider flop

Ich habe in den vergangenen Wochen ausgiebig den Tronsamart Studio Lautsprecher getestet, der mich immer wieder mal an ein ähnliches Bose-Produkt erinnerte. Nur nicht völlig, mehr dazu hier in diesem Artikel.

Macht schon in der Verpackung optisch eine gute Figur: Tronsmart Studio

Beim Auspacken stellt man sofort fest: Der Hersteller will sich vom China-Lautsprecher-Massenmarkt abheben. Er spielt da auf einem ganz anderen, viel höheren Niveau. Ich besitze schon Produkte von JBL und Bose, aber auch für die Kinder über ein paar billigere Lautsprecher. Und diese hier von Tronsmart spielt definitiv in der Liga der erstgenannten mit.

Hochwertige Verpackung, alles sicher und ordentlich verpackt und dann die Hardware selbst. Der Lautsprecher ist solide und schwer mit Metallrahmen und besteht aus sauber verarbeiteten hochwertigen Materialien.

Auch die gummierten Tasten auf der Oberseite sind ordentlich eingearbeitet und haben einen soliden Druckpunkt. Von Form und Materialien ist er am ehesten mit einem Bose Soundlink Mini vergleichbar.

Sieht irgendwie aus wie der Bose Soundlink Mini, nur eben in Maxi

Ist er das aber auch klangtechnisch? Wohl eher nicht, zumindest bekommt man diesen Eindruck nach dem ersten Einschalten. Völlig verzerrte Betribestöne schallen einem da entgegen. Und auch nach der ersten BT-Verbindung mit meinem MacBook war ich mehr oder weniger enttäuscht. Flacher und kraftloser Sound kommt da aus dem Lautsprecher. Also habe ich es über den Klinkenanschluss versucht. Der Wechsel ging etwas hakelig von statten, klappte letztendlich dann aber auch. Auch hier gab es den gleichen Sound. Da war ich schon etwas enttäuscht.

Also habe ich mein iPhone und mein Android-Handy gekoppelt. Anfangs auch hier der gleiche Soundeindruck, bis ich mich an die Tronsmart App erinnerte. Also schnell den Appstore geöffnet, die App geladen und ausgetestet. Auf dem Android Handy wollte die App die Berechtigung für meine Fotos? Wie bitte? Was will eine chinesische Audioapp mit meinen Fotos? Sowas geht gar nicht!

Anfangs wollte die App dann auch den Tronsmart Studio nicht finden, irgendwann ging es dann. Und man sieht auf der Übersichtsseite ein Bild des Lautsprechers und den Akkustand als Bild, leider ohne textliche Prozentangabe. Auch kann man hier übers Menü die Firmware aktualisieren.

Also schnell auf die Equalizer Seite gewechselt. Und dort wird es spannend: 8 verschiedene EQ-Presets warten hier auf den User. Zwischen manchen konnte ich wirklich keinen Unterschied feststellen (Deep Bass & Spund Pulse), bei anderen schon. Ich kann nach mehrstündigem Hören von Popmusik eigentlich nur zwei Presets empfehlen: Sound Pulse und Vocal. Beide zaubern mehr Präsenz und mehr Bass, die Musik klingt nicht mehr so nüchtern und flach. Ob diese Einstellungen für andere Musikrichtungen auch taugen habe ich nicht getestet. Auch blieb die App gerne mal hängen beim Umschalten der EQ-Einstellungen.

Auf der letzten App-Seite gibt es dann noch die Möglichkeit den Lautsprecher aus der Ferne auszuschalten oder die Betriebsmodi BT, AUX mit Klinkeanschluss und Abspielen von der micro SD Karte umzuschalten.

Apropos AUX-Modus: Diesen würde ich empfehlen, wenn man Filme oder YouTube-Videos mit dem Tronsmart Studio schauen möchte, oder wie ich gerne mal Videofilme schneidet. Denn bei der Nutzung von Bluetooth ist die Verzögerung zu groß und die Lippensynchronität weg.

Mein Fazit:

Pro:

  • Gute Verarbeitung
  • Hochwertige Materialien und schweres, standsicheres Gerät
  • Für ein Noname-Produkt gute Verpackung
  • langlebiger Akku mit viel Ausdauer

Contra:

  • starke Verzögerung im BT-Betrieb
  • schlechte Android-App die sich gerne aufhängt
  • grauenvolle Systemtöne, die völlig übersteuert sind
  • nur kurzes 3,5mm Klinkekabel im Lieferumfang

Ich vergebe am Ende 4 Sterne für ein solides, sauber verarbeitetes Produkt welches am unteren Ende in der Oberklasse mitspielen kann, für einen Mittelklassepreis. Lediglich hakt es ein wenig am Klang (vor allem ohne Verwendung der App), der ist bei der Oberklasse-Konkurrenz oft besser. Die App ist einfach schlecht.

Mein Tipp:
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